Der Jobmarkt heutzutage bietet uns unzählige Möglichkeiten
So viele Möglichkeiten haben wir heutzutage, wenn wir unsere Ausbildung oder unser Studium abgeschlossen haben. Ein Blick in die Stellenbörsen und auf die Profile der einschlägigen Businessportale zeigt uns eine Vielzahl von Jobs und Positionsbezeichnungen, die es so vor wenigen Jahren noch gar nicht gab. Tendenz steigend.
Für Berufseinsteiger kann es mitunter sehr verwirrend sein, nach der Ausbildung, dem Studium zu wissen, welche Jobs für sie in Frage kommen und wie sie an die Jobs rankommen.
Zudem sind Jobausschreibungen heutzutage nicht wie noch vor zehn Jahren geschrieben – mit ähnlichen Aufgabenbeschreibungen und Anforderungen – sondern individuell und oftmals breit gefächert.
Was ich Berufseinsteigern im Coaching stets rate, ist zunächst einen Schritt zurück zu treten bevor man sich ins Bewerbungsgetümmel stürzt.
Finde Deine Stärken heraus
Ich empfehle jedem sich zwei Fragen zu stellen: „Was kann ich am besten? und „Was würde ich gerne tun?“. Interessanterweise ist es immer noch so, dass die Wenigsten (auch die Berufserfahrenen, nebenbei erwähnt) nicht wissen, welche Stärken sie mitbringen. Das heißt sie wissen nicht, worin sie richtig gut sind. Und wenn, dann können sie maximal fünf Stärken aufführen und dann wird es still. Wenn ich hingegen nach den Schwächen frage, kommen oft wie aus der Pistole geschossen eine Vielzahl an vermeintlichen Schwächen.
Dabei sind es die Stärken, die wir in unseren zukünftigen Job einsetzen sollten. Alles andere ist Energie- und Zeitverschwendung.
Konzentriere Dich auf das und setze das ein, was Du am besten kannst
Herauszufinden, was man selbst gut kann, welche Eigenschaften man mitbringt, bringt viel Freude und stärkt im Bewerbungsprozess. Ein Bewerber, der sich selbst gut kennt und einschätzen kann, kommt gut beim zukünftigen Arbeitgeber an. Selbstsicheres Auftreten und eine selbstbewusste Ausstrahlung ziehen im Business (und auch sonst im Leben). Sich seiner Stärken bewusst zu werden, gibt Sicherheit und Selbstbewusstsein. Im Bewerbungscoaching motiviere ich meine Klienten stets um die zwanzig Stärken zu finden und damit „an den Markt zu gehen“. Es geht nicht darum, alle Stärken dem Arbeitgeber nennen zu können.
Es geht in erster Linie darum, sich selbst bewusst zu machen, dass man einen bunten Blumenstrauss voller Stärken in der Hand hält, die in der Summe ein einzigartiges, nachgefragtes Profil auf dem Arbeitsmarkt ergeben.
Mache Dir Gedanken, was Du willst
Im zweiten Schritt lade ich Berufseinsteiger dazu ein, sich Gedanken zu machen, was sie wollen im Job. Die meisten von ihnen schauen nämlich zuerst, was der Markt hergibt und hoffen, dass sie irgendwo landen werden. Das ist in Zeiten ständiger Änderungen und genereller Unübersichtlichkeit auf dem Arbeitsmarkt weniger sinnvoll.
Ich lade meine Klienten stets dazu ein, sich zu fragen, was ihnen wichtig ist. Die meisten Absolventen bringen schon erste praktische Erfahrungen mit in Form von Studienarbeiten, Praktika und haben vor allem ein Gefühl dafür, was ihnen gefallen hat und was nicht. Sich aufzuschreiben, was einem im Job wichtig ist, bringt Freude und stellt den inneren Kompass scharf. Wenn man beispielsweise weiß, dass man eher ein häuslicher Typ ist, dann ist ein Job mit hoher Reisetätigkeit eher ungeeignet. Dabei sollte man nicht nach dem gehen, was auf dem Markt gerade angesagt ist. Als mein Studium damals dem Ende zuging und ich dachte, dass Personalcontrolling „das Ding“ wäre (dazumal beste Jobchancen, hohes Ansehen), entschied ich mich in dem Bereich tätig zu werden. Als ich – trotz meiner Abneigung gegenüber Zahlen und Excellisten – eine entsprechende Stelle annahm, ging das grandios schnell in die Hose. Ich machte dann doch das, was ich am besten konnte: Meine sehr guten Kommunikationsfähigkeiten und meine Freude am Austausch mit Menschen als Personalreferentin einsetzen.
Das ist überings auch ein Tipp, den ich immer wieder gerne im Coaching mitgebe: Orientiere Dich nicht zu sehr an dem, was gerade Mode ist oder als erfolgversprechend von anderen angesehen wird. Mache in erster Linie das, was Dir wirklich liegt und Freude bereitet.
Ich sage immer zu meinen Klienten: Mache das, was Dein Herz zum Singen bringt. Alles Weitere (der passende Job, die Jobbezeichnung und so weiter) folgt! Der Erfolg er-folgt, wenn Du Deinem Herzen folgst. Wenn Dein innerer Kompass zudem scharf gestellt ist, ist es viel einfacher, dass der passende Job zu Dir findet und Du gut ankommst.
Konzentriere Dich auf das Positive (auch Menschen)
Lasse Dich nicht von der Angst (Deiner eigenen und der anderer) leiten. Wie gesagt, konzentriere Dich darauf, was Du gut kannst, finde es heraus und erforsche, was Dir am meisten Freude macht. Die Stimmen, Meinungen anderer sind oft nur deren eigene Sichtweisen und Erfahrungen. Wenn jemand in seinem Job unglücklich ist und nur schlechte Erfahrungen gemacht hat, wird er Dir nicht viel Freudvolles zu dem Job, zu dem Du Infos wolltest, sagen können.
Unterscheide, was die Erfahrungen, das Gerede von anderen sind und wo Dein Herz sagt „Ja, das stimmt für mich“ oder „Das stimmt für mich nicht“. Hätte ich damals nicht doch noch auf mein Herz gehört, das sagte, dass Personalcontrolling nichts für mich ist, wäre ich vermutlich eine schlechte, unzufriedene Personalcontrollerin geworden.
Wenn Du Dich orientierst und bewirbst, achte darauf mit wem Du Dich unterhältst. Halte Dich an die Menschen, die Dich motivieren (Du schaffst das!) und bestärken beim Einstieg ins Berufsleben.