Ein selbstsicheres Auftreten im Berufs- und Bewerbungskontext ist ein Erfolgsfaktor, der geübt werden kann.

Wenn Du Dich fragst, wie Du schnell (wieder) ein selbstsicheres Auftreten erlangen kannst, möchte ich Dir an dieser Stelle zwei Tipps mitgeben. Natürlich kann man noch mehr in die Tiefe gehen, aber heute konzentriere ich mich auf zwei Schritte, die Dir helfen können.

Schritt eins für ein selbstsicheres Auftreten: Was willst Du ausstrahlen?

Die allermeisten Menschen gehen durch die Berufswelt und hoffen, dass andere Menschen sie für gut befinden oder sie einfach gut ankommen bei anderen. Das heißt, die meisten von uns richten sich nach dem Außen. Das Außen – in Form von Jobinterviewern, Kollegen, Chefs oder Auftraggebern – ist allerdings wankelmütig. Mal passt die Chemie zwischen Dir und dem Anderen, mal nicht. Mal ist jemand gut drauf, mal schlecht und agiert entsprechend in Eurer Begegnung.

Besser ist es einen Schritt zurückzutreten. Du kannst Dich fragen: Was will ich ausstrahlen? Damit ist die Kraft und der Fokus bei Dir und nicht bei Deinem Gegenüber. Du kannst nicht beeinflussen, wie andere Menschen in bestimmten beruflichen Situationen auf Dich reagieren. Aber Du kannst Deine eigene Ausstrahlung beeinflussen. Im Coaching bitte ich meine Klienten stets zwei Attribute zu nennen, die mir sofort zu ihnen einfallen sollen, wenn ich sie zum ersten Mal erlebe. Ich frage dann: „Was möchten Sie ausstrahlen?“.

Beispiele für zwei Attribute könnten sein „sympathisch und selbstsicher“. Wir formulieren den Satz dann wie folgt: „Ich bin sympathisch und selbstsicher.“ Spannend ist, dass alles, was nach einem „Ich bin …“ kommt von unserem System, das heißt Körpersprache, Gestik, Mimik, Stimme, automatisch übernommen wird. Der Körper richtet sich nach der Geisteshaltung aus. Übung macht hierbei den Meister. Je öfters wir uns diesen kleinen Erfolgssatz „Ich bin …“ sagen, desto mehr sackt er in unser System ein. Der Satz wird zur Gewohnheit und zu unserer Wahrheit. Der Körper – unsere ganze Ausstrahlung – geht zwangsläufig mit.

Wenn ich meine Klienten im Coaching ermuntere ihren Satz mir zu sagen und dabei einmal acht auf ihre Körperhaltung zu geben, sehe ich sofort die Veränderung. Die Schultern werden nach hinten gezogen, der Blick ist fokussiert, die ganze Körperhaltung drückt auf einmal eine selbstsichere Haltung aus. Je öfters wir uns sagen, was wir ausstrahlen möchten in Form von „Ich bin …“ desto mehr wächst unser Selbstvertrauen und stärkt unser selbstsicheres Auftreten.

Du kannst es gleich jetzt ausprobieren. Vielleicht stehst Du vor einem wichtigen beruflichen Termin, vielleicht vor einer Verhandlung oder einem Jobinterview oder Du willst generell Dein Auftreten stärken. Was willst Du ausstrahlen?  – z.B. „Ich bin sympathisch und selbstsicher.“ Wähle die für Dich passenden Attribute. Der Satz ist quasi Dein Teppich, der Dich durch die Begegnung mit anderen Menschen trägt. Menschen reagieren vorrangig auf unser ausgestrahltes Gefühl. Strahlst Du Selbstsicherheit beziehungsweise Selbstbewusstsein aus, wird Dir das von Deinem Gegenüber gespiegelt und er nimmt Dich dementsprechend wahr.

Schritt zwei: Korrigiere bewusst Deine Körperhaltung

Du kannst schnell ein selbstsicheres Auftreten erlangen, indem Du bewusst auf Deine Körperhaltung achtest. Genauso wie im Schritt eins der Geist den Körper beeinflusst („Ich bin selbstsicher.“ -> Der Körper geht mit und richtet sich auf.) funktioniert es auch andersherum. Der Körper beeinflusst den Geist und unser Gefühl für uns selbst. Stelle Dich aufrecht hin. Wenn Du sitzt, setze Dich aufrecht hin.

Die meisten von uns haben durch zu viel Sitzen, am PC/Handy sein eine gebeugte Haltung und neigen dazu nach unten oder zur Seite zu schauen. Ein selbstsicheres Auftreten erlangst Du, indem Du Dich bewusst aufrichtest und den Blick gerade nach vorn richtest. So wie es einst Oma schon zu sagen pflegte: Schultern zurück, Brust raus und Kopf geradeaus nach vorn. Ein super Tipp ist es zudem auf die Beine zu achten. Stelle die Beine schulterbreit auseinander. Ob im Sitzen oder Stehen ist egal. Beide Füsse stehen dabei fest auf dem Boden. Dies vermittelt Deinem System „Du bist sicher.“.

Es gibt bei den Körperspracheprofis folgendes Wissen: Die Füsse sagen immer die Wahrheit. Füsse sind der Körperteil, der am wenigsten von uns manipuliert werden kann, selbst wenn wir uns künstlich verstellen. Dahin wo Deine Füsse zeigen, ist das Interesse. Also achte darauf, dass Du Deinem Gegenüber zugewandt bist und Dich nicht mit den Füssen wegdrehst. Traue Dich, Dich zu zeigen! Das machst Du, indem Du Deinen Körper aufrichtest, ihn dem Gegenüber zuwendest, mit beiden Beinen schulterbreit und fest auf dem Boden stehend.

Abschließend hilft es an einen Indianer zu denken, die aus meiner Sicht ein natürliches,  selbstsicheres Auftreten mitbrachten. Das Stichwort zum Merken lautet: Indianer. Ein Indianer stand beziehungsweise saß stets aufrecht, war fokussiert, ruhig und geerdet. Allein daran zu denken, bringt unseren Körper und damit unsere Ausstrahlung dazu in ein selbstsicheres Auftreten überzugehen. Auch hier gilt: Probiere es selbst aus und sieh, wie Dich eine bewusste, selbstsichere Körperhaltung stärkt.