Heute möchte ich Dir einen einfachen und wertvollen Tipp geben, wenn Du Dich auf gerade auf ein Jobinterview vorbereitest.
Oft höre ich im Bewerbungscoaching: „Christine, welche Fragen erwarten mich? Was mache ich, wenn unerwartete Fragen im Jobinterview auftauchen und ich sie nicht beantworten kann?“ Ich antworte dann gerne: Bestimmte Fragen und passende Antworten für ein Jobinterview kann man vorbereiten. Zum Beispiel wie man sich selbst kurz und knackig vorstellt und seine Motivation für die Stelle darlegt. Oder auch klassische Fragen: Wieso denkt man, dass man der, die Richtige für den Job ist? Welche Stärken beziehungsweise Schwächen sieht man bei sich?
Du kannst Dich also vorbereiten und gewisse Antworten vorab durchspielen. Jetzt kommt aber das große Aber und zugleich die Motivation schlechthin für Dich: Du musst nicht alles wissen!
Wichtiger als die richtigen Antworten auf Jobinterview Fragen, also das Was, ist das Wie
Du kannst nie wirklich wissen, was Dein Gegenüber tatsächlich für Fragen stellen wird. Selbst wenn Du perfekt vorbereitet bist und Du sämtliche mögliche Fragen und Antworten durchgespielt hast, kann es sein, dass Fragen kommen, die Du nicht beantworten kannst.
Vielleicht, weil Dir auf die Schnelle keine passende Antwort einfällt oder weil Du beispielsweise bei der Frage nach einem Fachthema keine Ahnung hast, weil Du noch nie davon gehört hast. Interessant ist meiner Erfahrung nach, dass gerade die Bewerber, die sich akribisch auf Bewerbungsgespräche vorbereitet haben und unter anderem im Vorfeld etliche Ratgeber studiert haben, oft die sind, die dann doch eine Frage im Jobinterview gestellt bekommen, die sie (auf die Schnelle) nicht beantworten können und dann aus der Bahn geworfen werden.
Dahinter liegt oft der Wunsch perfekt sein zu wollen und wie das so ist, wenn man zu perfekt sein möchte, gleicht das Leben es aus. Es weist einen darauf hin, dass eben nicht alles perfekt beziehungsweise kontrollierbar sein kann. Deshalb ist es gut sich vor einem Jobinterview zu sagen „Ich darf nicht alles wissen.“ oder „Ich darf nicht die richtigen Anworten haben.“ Das nimmt den Druck raus.
Du brauchst und kannst nicht alles wissen für das Jobinterview
Die Zeit, in der wir jetzt leben ist eine Zeit der Informationsüberflutung. Du kannst und wirst nicht alles wissen, egal, wie gut Du Dich auf das Jobinterview vorbereitest. Alles ist so komplex geworden, das siehst Du allein schon an der Vielzahl der Jobbezeichnungen und deren variierenden Inhalten. Das darf Dich entspannen: Keiner erwartet von Dir heutzutage, dass Du alles weißt und stets die richtige Antwort auf eine Frage hast.
Zudem weißt Du auch nicht, wie der Mensch Dir gegenüber – der Interviewer – tickt und welche Antworten er wirklich hören mag. Was in einem Jobinterview funktioniert, kann im nächsten nicht funktionieren. Das ist so, weil dort wieder ein anderer Typ von Mensch, ob Personaler oder Vorgesetzte, vor Dir sitzt und andere Antworten gut findet.
Was Du aber immer in der Hand hast, ist Deine Ausstrahlung. Wisse, dass wenn Du von Dir selbst überzeugt bist und Du selbstbewusst und sympathisch rüberkommst, das sehr anziehend für Dein Gegenüber ist.
Deine Ausstrahlung zählt im Jobinterview
Wenn Du Dir vor dem Jobinterview bewusst machst, was Du ausstrahlen möchtest, dann sind Antworten zweitrangig. Wir lesen immer die Ausstrahlung eines Menschen, wenn wir uns mit ihm unterhalten und entscheiden danach. Genauso wie Du es als Bewerber ebenso machst: Du hast intuitiv ein Gefühl im Jobinterview, ob Du Dich wohl fühlst, also ob Dir Deine Gesprächspartner sympathisch sind oder eben nicht.
Also, mache Dir bewusst, was Du während des Jobinterviews ausstrahlen möchtest. Zum Beispiel“ Ich bin sympathisch und kompetent“. Das ist quasi der Teppich, der Dich durch das ganze Jobinterview trägt.
Und dann können herausfordernde Fragen auch mit „Ganz ehrlich, das weiß ich jetzt nicht.“ oder mit „Nein, davon habe ich noch nicht gehört.“ beantwortet werden. Das Was ist nicht wichtig, sondern das Wie. Wie kommst Du dabei rüber?!
Zudem ist es auch gut zu wissen, dass Entscheider immer den Gesamtkontext beurteilen, das heißt, keiner hängt sich an den Punkten auf, wo Du keine Antwort hattest oder eine scheinbar unzureichende. Und wie gesagt, keiner kann heute alles wissen in unserer komplexen Arbeitswelt. Die Entscheider sehen das Gesamtbild und haben am Ende vor allem ein Gefühl: „Ja, das ist der oder die Richtige für uns!“
Und genauso entscheidest Du mit, ob Du Deinen zukünftigen Arbeitgeber sympathisch findest und Dir eine Zusammenarbeit vorstellen kannst oder nicht. Dies im Hinterkopf vor einem Jobinterview zu haben, hebt Dich automatisch auf Augenhöhe und lässt Dich selbstbewusst und anziehend auf Dein Gegenüber wirken.
Fazit
Die Zeit des „Ich muss alles wissen und richtig beantworten können.“ ist vorbei. Du überlegst Dir, was Du ausstrahlen möchtest. Deine Ausstrahlung ist das A und O. Menschen entscheiden immer nach dem Gefühl, das sie zu einem anderen Menschen haben.
Antwortest Du auf überraschende Fragen ehrlich und authentisch zum Beispiel mit „Das weiß ich jetzt nicht.“ ist das absolut in Ordnung und wirkt souverän auf Dein Gegenüber. Allein das Wie ist entscheidend.
Du wünscht Dir professionelle Unterstützung bei der Vorbereitung auf Dein nächstes Jobinterview? Im Bewerbungscoaching (Berlin und online) unterstütze ich Dich gezielt und bestärkend.