Wenn ich mit meinen Klienten im Bewerbungscoaching spreche, dann haben viele von ihnen schon einige Absagen auf ihre Bewerbungen erhalten.
Ich möchte dir heute ein paar Tipps mit auf den Weg geben, wie du mit Absagen besser umgehen kannst
Zunächst einmal wisse, dass jede Absage in der Regel etwas mit Dir macht. Wir sind nun mal Menschen und haben Gefühle. Eine Absage lässt die meisten von uns erst einmal zweifeln, weil wir sie immer persönlich nehmen. Das ist in Ordnung. Es ist in Ordnung, einfach, weil du das negative Gefühl ja schon hast. Du darfst also erst einmal Gefühle wie der Enttäuschung, Wut und der Angst haben. Die dahinter stehenden Gedanken lauten oft „Bin ich nicht gut genug? Ich habe versagt! Was, wenn ich nie was finde?“. Lass die Gefühle der Enttäuschung da sein. Wisse, dass es mit jedem von uns etwas macht (auch den sonst so „Erfolgreichen“, wir sind alle nur Menschen), wenn wir eine Absage erhalten. Es ist okay enttäuscht zu sein. Und dann geht es weiter!
Behalte im Kopf, dass du nicht wirklich wissen kannst, wieso du eine Absage erhalten hast
Es kann hierzu 1000 Gründe geben. Wir neigen dazu alles auf uns selbst zu beziehen.
Aus eigener Erfahrung als Personalerin, die etliche Bewerber im Gespräch hatte und als Bewerbungscoach kann ich Dir versichern, dass diverse Gründe für eine Absage vorliegen können.
Beispiele: Der Bewerbungsprozess war bereits fortgeschritten und ein Kandidat, eine Kandidatin wurde schon ausgewählt, die Stelle wird intern besetzt, muss aber vorab ausgeschrieben werden, man hat schon einen Favoriten ins Visier gefasst oder aber die zu besetzende Stelle gibt es gar nicht wirklich beziehungsweise wird dann doch nicht besetzt. Alles kommt vor in der Praxis.
Mache Dir klar, dass es sehr viele Gründe geben kann, wieso es mit der Einladung zum Vorstellungsgespräch beziehungsweise nach dem Vorstellungsgespräch nicht geklappt hat.
Nimm Abstand davon, Dich in Gedanken selbst schlecht zu machen. Wende Dich ab von Gedanken wie „Ich bin zu schlecht. Andere Bewerber sind besser. War ja klar, ich habe keine Chance.“.
Stärke Dich, indem Du Dir selbst gut zuredest: „Ich habe mein Bestes gegeben! Ich bin wunderbar, so wie ich bin. Ich bin um eine Erfahrung reicher und gehe gestärkt weiter. Ich weiß um meine Stärken und der für mich passende Job kommt.“
Im Bewerbungscoaching rate ich stets meinen Klienten noch einmal zu reflektieren, ob sie 1. wirklich die Stelle wollten und 2. was sie daraus Positives mitnehmen
Zu 1. gibt es zu sagen, dass erstaunlicherweise oft folgende Antwort gegeben wird: „Christine, wenn ich ehrlich bin, wollte ich die Stelle nicht wirklich bzw. hätte ich nicht wirklich darauf gepasst.“ Die meisten Bewerber denken immer noch, dass die Masse an Bewerbungen (der gängige Gedanke dahinter: „Hauptsache viel bewerben, irgendwo wird es schon klappen.“) den Erfolg bringt.
„Weniger ist mehr“ lautet hier mein Motto als Bewerbungscoach. Es lohnt sich also zu überlegen, aus welchen Gründen Du abgesagt hättest. Damit drehst Du den Spieß um und reflektierst gleichzeitig noch einmal, was Du wirklich möchtest.
Daraus ergibt sich der 2. Schritt: Frage Dich, was Du draus mitnehmen kannst aus der Absage. Oft erlebe ich es, dass durch eine Absage meine Klienten noch einmal einen Schritt zurücktreten und sich selbst fragen, was sie wirklich möchten. Zudem lernen sie beispielsweise selbstsicherer im nächsten Vorstellungsgespräch aufzutreten oder ihre nächste Bewerbung passgenauer zu formulieren.
Wir können immer alles von mehreren Seiten betrachten
So können wir Absagen dazu nehmen uns klein zu fühlen, uns zu verstecken und mit hängendem Kopf durch die Welt zu gehen.
Oder aber wir sehen Absagen als Chance uns selbst und unsere Jobvorstellungen zu reflektieren, Dinge anders zu machen, wagemutiger zu werden und nach vorne zu schauen mit Gedanken wie „Es gibt andere, interessante Optionen, die auf mich warten!“ oder „Dann kommt eben noch etwas Besseres für mich!“